Weltweit gibt es Planetenwege, in Deutschland 125, drei davon in Sachsen-Anhalt.
Der Planetenweg in Radis wurde am 24.September 2016 eröffnet und wurde so angelegt, dass sich die einzelnen Punkte, die Planeten darstellen sollen, im Verhältnis 1 zu einer Milliarde zueinander befinden. D.h. ein großen Schritt eines Menschen (das ist ca.1 Meter), entspricht im Weltall einer Million Kilometer (= 1 Milliarde Meter). Dazu müsste ungefähr 25 mal die Erde am Äquator umrundet werden.
Der Weg beginnt in der Ortsmitte von Radis (hier lernte der spätere Entdecker des Neptun lesen und schreiben) am Johann-Gottfried-Galle-Stein. Das Ende markiert nach ca. 4,5 km der Stein für den Planeten Neptun und das „Pabsthaus“. An diesem Ort wurde Johann Gottfried Galle geboren. Das macht unseren Planetenweg zu etwas Einmaligem: Er verbindet 2 wichtige Punkte in der Biografie eines der berühmtesten Radiser Bürger.
Ein Teil des Planetenweges liegt am Radweg R1, sodass man durchaus auf dem Weg nach Ferropolis oder Dessau - Wörlitz einen kurzen Abstecher zum Pabsthaus machen könnte. Dort stand das ca. 1910 abgebrannte Geburtshaus. Luther soll auf seinen Reisen in der Pabsthaus-Schenke eingekehrt sein. Heute ist das Grundstück im Privatbesitz. Am Haus befindet sich eine Gedenktafel.
Auf dem Gutshof Radis und entlang des Planetenweges gibt es zahlreiche Geocache-Punkte. ( Geocatching- eine Art GPS Schnitzeljagd oder Schatzsuche)
Informationstafeln zu den einzelnen Planeten sind entlang des Johann-Gottfried-Galle-Wanderweges angebracht.
Eine Vorstellung von den Entfernungen der Planeten untereinander bekommt man auf dem Wanderweg. Je weiter man sich von der „Sonne“ entfernt, desto größer wird auch der Abstand von „Planet“ zu „Planet“.
Gleich hinter dem Radiser Bahnhof, am Rande des Europaradweges R1, befindet sich der Stein zum Jupiter.
Hier sind noch ein paar Fakten zum Jupiter, dem größten Planeten unseres Sonnensystems:
Wenn man zum Jupiter reisen wollte, bräuchte man:
mit einem Auto das 120 km/h fährt (wie auf der Autobahn)ca. 740 Jahre
mit einem Passagierflugzeug (ca. 900 km/h) ca. 99 Jahre
mit dem schnellsten Düsenjäger (ca. 2.500 km/h) ca. 36 Jahre
mit einer Raumsonde (ca. 25.000 km/h)ca. 5 Jahre
Nachdem Uranus entdeckt wurde, stellten die Astronomen fest, dass seine Bahn anders verlief als erwartet. Daraus folgerten sie, dass die Schwerkraft eines weiter außen liegenden Planeten den Uranus beeinflusst.
65 Jahre nachdem diese Vermutung aufgestellt wurde (1846), entdeckte der deutsche Astronom Johann Gottfried Galle diesen Planeten. Der franz. Mathematiker U. Le Verrier bat ihn im Jahr 1846 auf Grundlage seiner Berechnungen den Planeten zu suchen. Mit dem damals modernsten Fernrohr, das in Potsdam stand und von Galle genutzt wurde, konnte dieser den Planeten finden, der nicht viel kleiner ist als der Uranus.
Er wurde nach dem römischen Gott des Meeres Neptun, wahrscheinlich seiner Farbe wegen, benannt.